Haustiere sind in der Pandemie sehr beliebt
Die Haustiere dienen Vielen als Ersatz für soziale Kontakte oder auch als Antrieb, sich mehr bewegen zu müssen. In Zeiten der Pandemie bleiben viele ganz persönliche Dinge auf der Strecke – wie körperliche Nähe, Aufmerksamkeit, Streicheln und Gefühle. So suchen viele Menschen Freundschaft und Trost bei den Haustieren – sie dienen Vielen sozusagen als Stimmungsaufheller.
Eine hohe Nachfrage nach Hunden und Katzen während der Pandemie
Seit dem ersten Lockdown gibt es geradezu einen Run auf Haustiere, egal ob Kätzchen, Welpen oder Kleintiere. „Biete Dackelwelpen“ – diese Anzeige bei Ebay Kleinanzeigen hat bereits nach wenigen Minuten über 15.000 Aufrufe.
Da müssen die Käufer nicht nur sehr schnell reagieren, sondern auch noch Glück haben, unter der Bewerberschar ausgewählt zu werden.
Beliebt sind vor allem Katzen und Hunde, wo die erhöhte Nachfrage die Preise zum Teil in astronomische Höhen treibt.
Haustiere als Wirtschaftsfaktor
Haustiere fördern auch das Wirtschaftswachstum: „Heimtiere sind für viele Menschen Familienmitglieder, für deren Gesundheit Tierhalter bereit sind, Geld auszugeben“, sagte Norbert Holtherich, Präsident des ZFF. Futter und Zubehör, Tierärzte, Versicherungen, Tierheime, Hundesteuer – insgesamt generierten Haustiere in Deutschland 2018 Umsätze von über 10 Milliarden Euro, so die Heimtierstudie von Renate Ohr, Professorin der Universität Göttingen.
Fressnapf und Zooplus als Gewinner in der Pandemie
Die Corona-Pandemie hat diese Umsätze wohl weiter in die Höhe geschraubt. Dementsprechend hat Fressnapf, Deutschlands Marktführer beim Thema Heimtierbedarf, im vergangenen Jahr das größte absolute Umsatzwachstum der Firmengeschichte erzielt. Und der Online-Händler Zooplus hob dreimal seine Prognose an und erwartete zuletzt einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro.
Illegale Importe von Haustieren
Bereits vor der Corona Pandemie kamen viele Haustiere aus dem Ausland. Durch die drastisch gestiegene Nachfrage und der Bereitschaft vieler, ein Haustier um jeden Preis – zumindest scheint es bisweilen so – kaufen zu wollen, haben die illegalen Importe nochmal deutlich ansteigen lassen.
„Die Hunde, die hier über den Handel angeboten werden, kommen überwiegend aus Südosteuropa, aus Rumänien, Ungarn oder Bulgarien „, sagt Kopernick. Inzwischen gebe es außerdem vermehrt einen Hobby-Import, wenn etwa ein ausländischer Arbeiter beim Heimaturlaub noch gleich ein paar Welpen einpackt, um sie hier zu verkaufen.
Der deutsche Tierschutzbund beklagt, dass der illegale Handel durch Corona so blüht – nämlich sehr zum Leidwesen vieler Tiere, Diese sind oftmals krank, ungeimpft und wurden zu früh von der Mutter weggenommen. Viele von d ihnen überleben die ersten Lebensmonate nicht.
Beitragsbild: Photo by hannah grace on Unsplash