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Kinder richtig loben - Wie geht das?

Tipps und Tricks

Jeder Mensch hört gern ein ehrlich gemeintes Lob oder die Anerkennung von nahestehenden Personen. Besonders Kinder benötigen Lob und Eltern ver­stär­ken durch das Loben Po­si­ti­ves bei ih­ren Kin­dern und das ist auch sehr wichtig, denn un­se­re Kin­der ler­nen an­hand von Lob. Wir zeigen Dir, was dahintersteckt und worauf Du beim richtigen Loben achten solltest!

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Was bewirkt Loben bei Kindern?

Das Loben von Kindern dient vereinfacht gesagt als Verstärker für gutes Verhalten und soll dieses belohnen. Wenn ein Kind Lob bekommt, sorgt das für ein Glücksgefühl bei diesem und stärkt damit auch das Selbstbewusstsein. Dieses Gemisch aus positiven Gefühlen sorgt dann langfristig dafür, dass das Kind sich eher wieder so verhält, dass es wieder gelobt wird. Langfristig sorgt das Loben der Kinder dann für eine Anpassung des Verhaltens. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lob eine positive Verstärkung bewirkt. Jedoch gibt es da einige Besonderheiten, die es beim Loben zu beachten gilt. Daher zeigen wir Dir als erstes mal, wie man Kinder eigentlich richtig loben sollte.

Kinder Richtig loben – Das solltest Du beachten!

Grundsätzlich gibt es zwei Punkte, die Du beim richtigen Loben von Kindern beachten solltest und das sind die beiden folgenden:

  • Der zeitliche Bezug: Beim Loben des Kindes ist es wichtig, dass das Lob unmittelbar oder kurz nach dem Verhalten des Kindes ausgesprochen wird. Somit bleibt dann der Bezug für das Kind gegeben und es merkt, dass die positive Handlung der Auslöser des Lobes war. Wenn also das Kind seine Spielecke aufgeräumt hat, solltest Du es direkt danach loben. So merkt das Kind, dass es etwas Gutes gemacht hat und sein Verhalten wird positiv verstärkt. Würdest Du das Kind erst einige Tage später loben, hätte das Kind bereits keinen Bezug mehr zu der Handlung und das Lob würde so weniger seine Wirkung entfalten. Bei Erwachsenen hingegen scheint dieser direkte zeitliche Bezug weniger wichtig, denn im Gegensatz zu Kindern leben diese weniger „im Moment“ und können auch ihre vergangenen Handlungen besser mit dem Lob in Verbindung bringen.
  • Die Aufrichtigkeit des Lobes: Der zweite wichtige Punkt, den Du beim Loben des Kindes beachten solltest, ist dass das Lob aufrichtig ist und in dem Lob keine Kritik oder Herablassung versteckt ist. Ansonsten kann das Lob nicht ernst genommen werden und sorgt nicht für eine positive Verstärkung. Eher sorgt diese Form des unaufrichtigen Lobens für eine Verunsicherung beim Kind. Um ein Beispiel für unaufrichtiges Lob zu nennen: „Sehr gut gemacht, warum denn nicht gleich so?“ Ein solches Lob entfaltet keine positive Wirkung. Eher das Gegenteil ist zu erwarten. Ein aufrichtiges Lob wäre das Folgende: „Sehr gut gemacht! Ich bin stolz, wie gut Du das gemacht hast.“

Wenn Du diese beiden wichtigen Punkte beachtest, ist es sehr wahrscheinlich, dass Dein Lob positiv verstärkt und die Kinder in ihrem guten Handeln bestärkt.

Wenn gelobt wird, muss auch Kritik geäußert werden

Im alltäglichen Leben mit Kindern ist es natürlich nicht immer nur rosig. Manchmal sind die Kleinen auch mal frech, oder versuchen ihre Grenze zu testen. Das ist ganz natürlich und gehört zu der normalen Entwicklung der Kinder dazu. An dieser Stelle sollte dann natürlich kein Lob ausgesprochen werden, sondern auch eine Kritik folgen. Das ist wichtig, zeigt die Grenzen auf und bietet eine Hilfestellung, damit sich das Kind stetig verbessert. Doch auch die Kritik sollte einigen Regeln folgen und sie sollte konstruktiv sein. Damit die Kritik auch in dieser „aufbauenden“ Weise getätigt werden kann, sollte sie nach den folgenden Regeln geäußert werden.

Konstruktive Kritik folgt bestimmten Regeln. Diese Regeln sollte eingehalten werden:

  1. präzise und nicht emotional
    Formuliere die Kritik möglichst präzise und wenig emotional. Halte dabei auch ein Ohr für den Einwand des Kindes offen.
  2. lösungsorientiert statt anklagend
    Schlage eine Alternative zu dem gezeigten Verhalten vor, wenn Du die Kritik äußerst. Damit hat das Kind auch gleich einen Lösungsvorschlag, wie es beim nächsten Mal handeln könnte.
  3. situativ und nicht verallgemeinernd
    Beziehe Deine Kritik nur auf das aktuelle Problem. Eine Formulierung wie „Immer machst Du“ sind selbstredend unfair und kontraproduktiv.
  4. eine Ich-Botschaft statt eine pauschale Behauptung
    Sprich bei der Kritik ausschließlich für Dich. „Alle anderen fühlen sich gestört, wenn Du so laut bist.“, wäre ein Beispiel für eine pauschale Behauptung. Besser wäre eine Kritik, die folgendermaßen formuliert ist: „Mir ist es zu laut. Damit ich Dir die Geschichte erzählen kann, musst Du etwas leiser sein.“

Kinder loben mit Hilfe von Belohnungssystemen

Bei einem Belohnungssystem bekommen Kinder für erwünschtes positives Verhalten Tokens (Perlen, Aufkleber etc.) und können diese ab einer bestimmten Anzahl in die entsprechende Belohnung umtauschen. Wichtig ist dabei natürlich, dass diese Belohnungen motivierend sind und die Kinder diese Belohnung nicht auf einem anderen Weg erlangen können.

Wenn also die Kinder beispielsweise ihr Spielzeug weggeräumt haben, bekommen sie Tokens oder Sticker in ihr Heft. Sollte eine bestimmte Anzahl an Stickern erreicht worden sein, können sie z. B. ein kleines Geschenk, eine leckere Frucht zum Frühstück in der nächsten Woche oder einen Gutschein zur Befreiung vom Tischdienst erhalten.

 

Was bringen Belohnungssysteme?

Belohnungssysteme helfen dabei, Regeln für das gemeinsame Miteinander umzusetzen. Neben der reinen Belohnung richten die Kinder bei einer Belohnung den Blick auf das Verhalten, was belohnt wird. Wenn einem Kind beispielsweise nicht bewusst war, dass es immer zu laut ist und somit stört, kann ein Belohnungssystem dem Kind die richtige Verhaltensweise vermitteln und näherbringen.

Das oberste Gebot bei unerwünschtem Verhalten von Kinder ist jedoch, dieses Verhalten zu hinterfragen und zu beobachten. Besonders bei schwerwiegenden Problemen. Wenn das Kind etwa ständig streitet, Wutausbrüche hat oder andere Kinder schlägt, sollte mit den Eltern gesprochen werden und andere Lösungswege gesucht werden. Ein Belohnungssystem soll die Kinder lediglich darin unterstützen, ihr eigenes Verhalten zu verbessern und das gemeinsame Miteinander zu stärken.

Wann sind Belohnungssysteme nicht geeignet?

Natürlich ist ein Belohnungssystem nicht der Joker für jede beliebige Situation oder das Allheilmittel bei unerwünschtem Verhalten. Lob und Belohnung sollten nicht inflationär verwendet werden, wenn sie wirken sollen. Es gibt also auch Situationen und Umgebungen, in denen Belohnungssysteme nicht genutzt werden sollten.

Du solltest auf Belohnungssysteme verzichten, wenn:

  • tieferliegende Probleme hinter dem unerwünschten Verhalten stehen.
  • die Kinder das erwünschte Verhalten nicht zeigen können, weil z. B. die Anforderungen zu hoch sind.

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